Potsdam, 23. November 2023
In den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin und Brandenburg bleiben am kommenden Mittwoch, 29. November 2023, tausende Apotheken geschlossen. Die akute Versorgung wird über Notdienstapotheken abgedeckt. Hintergrund der Schließungen sind bundesweite Proteste der Apotheken, die sich gegen die aktuelle Sparpolitik der Bundesregierung, insbesondere jedoch gegen die realitätsfernen Pläne von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach richten.
Ebenso wird am 29. November 2023 ab 14.00 Uhr auf dem Theaterplatz in Dresden eine zentrale Kundgebung stattfinden, zu der unter anderem die Sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping sowie Susanne Schaper, gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Sächsischen Landtag, erwartet werden.
„Viele Apotheken sind während der letzten Jahre in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Akuter Personalmangel, enorm gestiegene Betriebskosten, ein seit 20 Jahren nicht nennenswert angepasstes Honorar sowie das für uns zeitraubende und vor allem defizitäre Managen unzähliger Lieferengpässe führen zu immer mehr Schließungen. Unter diesen Umständen können wir zukünftig die wohnortnahe Arzneimittelversorgung der Bevölkerung nicht mehr sicherstellen. Es wird zwangsläufig Versorgungslücken geben, unter denen hauptsächlich ältere Patient:innen in strukturschwachen Regionen leiden werden“, so Olaf Behrendt, Vorsitzender des Apothekerverbandes Brandenburg.
„Viele Apotheken sind während der letzten Jahre in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Akuter Personalmangel, enorm gestiegene Betriebskosten, ein seit 20 Jahren nicht nennenswert angepasstes Honorar sowie das für uns zeitraubende und vor allem defizitäre Managen unzähliger Lieferengpässe führen zu immer mehr Schließungen. Unter diesen Umständen können wir zukünftig die wohnortnahe Arzneimittelversorgung der Bevölkerung nicht mehr sicherstellen. Es wird zwangsläufig Versorgungslücken geben, unter denen hauptsächlich ältere Patient:innen in strukturschwachen Regionen leiden werden“, so Olaf Behrendt, Vorsitzender des Apothekerverbandes Brandenburg.
Die Anpassung der Honorierung an die aktuellen Gegebenheiten ist nicht nur überfällig, sondern dringend notwendig. Apotheken erfüllen per Gesetz Gemeinwohlaufgaben wie den Nacht- und Notdienst und sind aufgrund strikter rechtlicher Vorgaben mit einem Großteil ihres Umsatzes von der Versorgung zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung abhängig. Behrendt: „Es wird Zeit, dass die Bundesregierung ihrer Verantwortung nachkommt und die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung endlich wieder in den Fokus ihrer Politik rückt. Mit dem jetzigen Kurs werden Strukturen zerstört, die so einfach nicht wieder aufgebaut werden können“.
Die geplante Kundgebung in Dresden ist die letzte von vier Protest-Veranstaltung, zu welcher die ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände im November aufgerufen hatte. In den vergangenen Wochen sind bereits tausende Apothekeninhaber:innern, pharmazeutische Angestellte, Vertreter:innen der Ärzteschaft sowie medizinisches Fachpersonal in Hannover/Schwerin, Dortmund und Stuttgart mittwochs auf die Straße gegangen, um auf die gravierenden Missstände in der bundesdeutschen Gesundheitsversorgung aufmerksam zu machen.
Hinweis: Für die Vertreter:innen der Presse werden zur Kundgebung in Dresden verschiedene Interviewpartner zur Verfügung stehen. Auch können Sie auf die Redemanuskripte und von uns gestelltes Bildmaterial für Ihre Beiträge zurückgreifen. Melden Sie sich dazu bitte am Pavillon „Presse“ direkt neben der Bühne.