Die Apotheken im Land Brandenburg verzeichnen aktuell eine enorm gestiegene Nachfrage nach Corona-Impfstoffen. Nach Aussagen von pharmazeutischen Großhändlern kann die gestiegene Nachfrage zuverlässig bedient werden. Eine Versorgung der Arztpraxen im Land Brandenburg könnte somit sichergestellt werden.
„Mit völligem Unverständnis haben wir jedoch die Ankündigung des Geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers, Jens Spahn, zur Kenntnis nehmen müssen, die Menge an Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer begrenzen zu wollen", so Olaf Behrendt, Vorsitzender des Apothekerverbandes Brandenburg e.V..
„Eine Kontingentierung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer in den kommenden Wochen läuft dem, nicht nur von führenden Medizinern und Infektiologen, sondern auch dem von Politikern immer wieder erklärten Ziel, eine möglichst schnelle Durchimpfungsrate erreichen und gleichzeitig besonders gefährdeten und älteren Menschen eine Auffrischimpfung ermöglichen zu wollen, entgegen. Die Kurzfristigkeit der Ankündigung der Impfstoffbegrenzung durch den Geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister, gerade jetzt, wo die Impfkampagne nicht nur bei Booster-Impfungen wieder Fahrt aufgenommen hat, ist unverantwortlich" so Behrendt weiter.
Eine Umstellung bzw. ein Ausweichen auf den Impfstoff von Moderna ist nicht nur wegen des erhöhten Beratungsaufwandes in Apotheken sowie bei Ärztinnen und Ärzten keine kurzfristige Alternative. Aus pharmazeutischer Sicht sind zwar die beiden mRNA-Impfstoffe ähnlich wirksam, jedoch ist in den zurückliegenden Wochen und Monaten vor allem der Biontech/Pfizer-Impfstoff von Apotheken an Arztpraxen ausgeliefert worden. Moderna-Impfstoff war zunächst hauptsächlich von Impfzentren und mobilen Impfteams verimpft worden.
„Für die Aufklärung der Impfwilligen bedarf es im Falle einer Umstellung eines größeren Aufwandes und Zeit, was schlimmstenfalls zu einer Verzögerung im Vorankommen der Impfkampagne führen könnte. Wir fordern und erwarten jetzt, im Angesicht von immer neuen Inzidenzhöchstwerten und den mittlerweile dramatischen Situationen in vielen Krankhäusern, Klarheit von der Bundespolitik sowie verbindliche, verlässliche und frühzeitig kommunizierte Impfstoffliefermengen. Alles andere ist in der aktuellen Situation unverantwortlich und katastrophal für all diejenigen, die sich tagtäglich in Apotheken, Arztpraxen, Krankenhäusern und sonstigen Stellen für ein schnelles Vorankommen der Impfkampagne einsetzen", so Behrendt.